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Alles spielt!


9. Februar 2023

In einer beschleunigten und einer ökonomischen Logik folgenden Welt wird das zwanglose Spiel allzu oft verdrängt. Doch ist das Spiel dem Menschen ureigen und essentiell für dessen Entwicklung. Der Mensch spielt, seit es ihn gibt. „Spiel“ kann überall passieren: In der Natur, beim Tanz, in der Musik, in Gedanken und auch im gewöhnlichen Gesellschaftsspiel. Im Schöpfungshymnus Spr 8,22-31 bekennt die Weisheit, wie sie schon bei der Erschaffung der Welt dabei war und „allezeit vor ihm (Gott) spielte“. Ist Spielen also Weisheit?

Theologe Hugo Rahner zeigt, dass es dem frommen Menschen durchaus möglich ist, sich vor dem Horizont des Göttlichen als Wesen zu verstehen, das sich in Spielräumen erproben darf, das keinem Zweck genügen muss. Ur-Intuition von Martin Luther war, die Freiheit gerade darin zu erkennen, auf Gottes Gnade vertrauen zu dürfen. Dies ermutigt uns, dem Leben mit spielerischem Geist zu begegnen: Das Leben hat – wie jedes gute Spiel – seinen Sinn und Zweck allein in sich. Und irgendwann findet das irdische Dasein eines jeden ein Ende – welch Glück für das Spiel, denn kann es nicht nur aus diesem Grunde überhaupt existieren? Welch großes Glück muss diese Begrenzheit dann für uns sein? Sie erst lässt uns das Leben spielerisch annehmen, sofern wir es als endlich begreifen.

Kirche ist und kann Ort vielfältigen Spiels sein: Musik und das tagtägliche Erproben von Gemeinschaft in kreativen Formen beispielsweise. Ab diesem Jahr kann im Jugendzentrum Jugendkirche (ab Februar) und im Stadtteilladen (ab März) eine weitere spielerische Komponente, die des „Gesellschaftsspiels“, gemeinschaftlich erlebt werden. Spielen Sie los! Mehr dazu hier.

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